Zufällig bin ich über diesen englischen Artikel über vietnamesische, kulinarische Spezialitäten gestolpert. Da hat jemand sich die unglaubliche Mühe gemacht diese Gerichte geographisch den 64(!) Gebieten bzw. Städten zuzuordnen! Okay, für den Nichtkenner ist es nicht gerade hilfreich, dass die Gerichte auf vietnamesisch festgehalten wurde und es dafür keine Übersetzung gibt. Sehr wertvoll und für Nicht-Eingeweihte sind die Verweise auf 4 weitere Wiki-Einträge, mit einer Auflistung vietnamesischer…
- Nudelsorten: es gibt etwa 12 verschiedene Sorten, die entweder aus Reis-, Tapioca-Mehl oder Mungbohnen gemacht werden
- Gerichte mit Bildern, gruppiert nach Nudel-Gerichte, Dumplings/Teigtaschen (gedämpft, frittiert), Pfannkuchen (was nicht unbedint aus Ei sein muss), gerolltes und Reispapier, …
- Zutaten samt Bildern, mit unzähligen Kräutern wie z.B. wilde Betel (Lolot, La Lot), dass einem Fleischspieß eine unglaubliche, geschmackliche Note verleiht, oder der Bittergurke, dass gefüllt in einer Supper serviert wird.
Zum Schluß noch der Verweis auf die vietnamesische Küche. Dieser Artikel geht auf viele Punkte ein: auf die Yin-Yang-Balance bzw. -Philosophie, die enorme Bedeutung des Essens in unserer Kultur, die sehr unterschiedlichen regionalen Unterschiede von Norden bis Süden Vietnams, die verschiedenenen Kochtechniken (etwa an die 30 verschiedene), die sicherlich starke Einflüsse aufgrund der großen Kochnationen aus Frankreich und Japan haben. In diesem Artikel finde ich das Beispiel für ein typisches, tagtägliches Essen einer Familie interessant. Diese besteht aus:
- einem großen Reiskocher mit weißem Reis
- eine Schüssel Reis pro Person
- ein Fish-, Fleisch-, Tofu-Gericht, dass gegrillt, gedämft, geschmorrt oder gekocht wurde
- ein gewoktes (=kurz,scharf gebraten) Gericht
- rohes, eingelegtes, gedämpftes oder frisches Gemüse
- eine große Schüssel mit klarer Suppe
- eine Dip-Sauce bestehend aus Fishsauce, Knoblauch, Pfeffer, Limette, Chili oder Ingwer
- andere kleinere Beilagen wie eingelegte, fermentiertes Gemüse, Sojasprossen, Kohl, Papaya etc.
- frische Früchte oder eine Süßspeise am Schluss
[2018-01-04, 16:50 - Update] Nur ein Beispiel über die Unterschiedlichkeit zwischen der veitnamesischen und westlichen Küche. Salate hier gelten als Beilagen. Abgesehen davon, dass alles Grüne roh anscheinend nur in Form von Salaten vorkommt. Das ist mir völlig unbegreiflich. Wenn schon als Beilage - was bei uns dennoch ein eigenständiges Gericht ist - dann kann es auch roh serviert werden. In den ganzen anderen Bei-Gerichten haben schon soviel Säure und Salz im Spiel. Einfach geschnippeltes Gemüse oder Salat als Bei-Gericht und das ganze ist viel ausgewogener! Oder einfach Chinal-Kohl, Pak-Choi, Spinat in heißen Wasser kurz aufkochen! Diese dann nur mit Reis essen. Als Dip kann man dann eine Soja- oder Fish-Sauce verwenden! Ganz einfach und sehr lecker.
Die vietnamesischen Salat-Gerichte nennen sich Gỏi bzw. Nộm in Nordvietnam. Es gibt unzählige Variationen davon. Ich nenne sie meistens “Bier-Gerichte”, weil sie meistens für einen geselligen Abend zubereitet werden - und es viel gesünder ist, als sich irgendeinen Dreck aus Chips und Süßigkeiten reinzustopfen. Die bekanntestens sind mit Papaya, Karotten oder mit Rindfleisch. Die Papaya oder Karotten werden dabei in Streifen geschnitten und in einem großen Ton-Mörser zerstampft. Dem Salat wird dann ein Löffel Shrimp-Paste oder Fischsauce, Chili, Zucker, etc beigefügt. Eine andere Fleisch-Variante, die ich total lecker finde, ist auch einfach zu machen: Zwiebelmettwurst in eine Schüssel, Reiskörner geröstet und gemahlen beifügen, frischen Zitronensaft. Am Schluss Koriander beifügen. Vater verwendet auch gerne die Schwarte, kocht diese, schneidet es in Streifen und fügt diese hinzu. So sieht es dann aus:
[2018-01-04, 17:20 - Update] Diesen Link möchte ich dir nicht vorenthalten: eine Erklärung (mit Bildern) über vietnamesische Gerichte.
Wohl bekommt’s! Tai
[2018-01-04, 16:37]