Vor zwei Wochen, am Donnerstag, den 21. Dezember habe ich das letzte Mal im Strandcafé gekocht. Die Erfahrungen und Eindrücke möchte ich hier nochmal kurz festhalten: tolles Team, schöne Gäste und besonders freut es mich, dass einige Freunde von mir vorbeikamen! Andere mir wichtige Menschen kamen leider nicth vorbei - Schade! Beim letzten Mal habe ich endlich geschafft, genug für alle gekocht zu haben ;). Von den Gästen habe ich wegen des Essens und meines Blogs tollen Feedback bekommen und bereits einige Anfragen erhalten. Was ersteres anbetrifft: ist mir zum Schluss ein Malheur passiert: in der Hektik war die Suppe viel zu sauer abgeschmeckt. Zum Glück hat mir ein Kollege gleich Feedback gegeben. Hier bitte nochmal ein Appell an jedem Gast: wenn dir sowas auffällt, dann bitte gleich Bescheid geben! Da gebe ich mir solche Mühe und dann passiert mir sowas! Ein kleine Info und alle nachfolgenden Gäste werden es dir danken :)! Viele denken es wäre nicht höflich oder es liegt an der falschen Scham, die Küche zu kritisieren. Ich selbst als Gast tue das oft und zügig, indem ich - auf eine freundliche Art und Weise - mein Anliegen an die Küche und den Service weitergebe. Ich kann dir sagen: die Kritik wurde immer gerne und dankend angenommen!

[03. Januar 2018, 12:15 Uhr]

So zurück. Insgesamt habe ich etwa 40 Liter Supper in 3 Töpfen angesetzt. Ich weiß, ob ihr euch vorstellen könnt wieviel Vorbereitungszeit da drauf geht ;). Ich habe schon für bis zu 20 Leuten gekocht - aber für über 100 Personen bzw. 160 Portionen Suppe? Puuuuuhhhhh…. dabei wird der Anspruch nicht geringer. In der vietnamesischen Küche geht es zum Teil recht filigran zu. Die 9kg Champignons und Shitake-Pilze wurde alle so dünn geschnitten, so dass diese roh in die Schüssel beigegeben wird und nur durch die heiße Brühe kurz überzogen wird. Hier eine Großaufnahme dazu:

Wie du siehst sind die Pilze ‘gekocht’, sind aber trotzdem frisch - weil nur kurz gezogen und nehmen so geschmackliche Verbindung zur Brühe. Das gleiche geschieht mit den hauchdünnen Zwiebeln und Karotten. An sich wird die ganze Suppe, samt Spinat, frisch aufgezogen. Mehr à la minute, um ein solche Frische und Qualität anzubieten geht nicht ;). Im Original werden die Kräuter und das Gemüse oftmals nicht beigebeben, sondern diese befinden sich am Tisch und der Gast kann der Suppe selber den letzten Feinschliff geben und so seine eigene Komposition erstellen - unsere vietnamesische Vorstellung eines à la carte-Gerichts sozusagen :).

Tipp: ich habe nie verstanden, warum man hier so Probleme mit Zwiebeln hat - insbesondere mit rohen Zwiebeln? Wenn sie dir zu scharf sind, dann schneide sie hauchdünn und lass es eine Weile stehen, damit die Schärfe verschwindet. Oder, wie ich es z.B. beim Wurstsalat mache: ich nehme die hauch-dünn geschnittenen Zwiebeln in die Hand und ‘zerquetsche’ bzw. drücke den Saft aus und lass diese in den Salat hineinfließen. Anderer Tipp: geschnittene Zwiebeln in ein Schüssel geben und mit etwas Zucker vermischen. Ein Freund macht daraus einen fantastischen Erkältungsdrink: er streut eine Ladung Zucker drüber und lässt diese ein paar Stunden/über Nacht im Kühlschrank ziehen. Der daraus gewonnen Saft schmeckt sirupartig und ist superlecker und supergesund!

Am Abend gab es noch eine tolle, neue Veranstaltung von zusammen leben mit dem Thema Poesie und Live-Musik. Und weil ich noch genug zu essen hatte, habe ich spontan am Abend nochmal aufgetischt :)! Dazwischen war ich mal kurz im Büro und habe noch letzte Arbeiten für meinen Kunden erledigt… so schön wie der Tag anfing, so atmosphärisch-anders-schön ging es am Abend weiter.

… und weil es gerade gepasst hat, hatte ich heute meine erste öffentliche Poesie-Premiere. Und es war wieder einer der vielen ersten Momente die ich in 2017 erlebt habe. Das Gedicht, das ich vortrug, ist dem zusammen leben-Verein gewidmet und ist ein ganz persönliches Flüchtlingswunschgedicht.

Und zum Schluß ging die letzte Portion, kurz vor Mitternacht über die Theke:

Das einzige was mich wundert, ist die nicht aktuell gepfegte Strichliste :P. Diese hat sich kaum geändert zwischen dem Mittag und dem Abendprogramm. Am Abend habe ich nochmal 7 Liter angesetzt und das Gericht variert. Nebst Pilzen habe ich hier zusätzlich Walnüsse hinzugefügt - denn wie neulich erfahren haben alle Baumnüsse auch über einen hohen Umami-Anteil. Es müssten also mehr als die 80 Portionen rausgegangen seind. Ich vermute es waren mindestens 120 Portionen - eher aber noch mehr. Aber solange der Umsatz stimmt ist alles gut - das schöne ist, dass die Einnahmen dem Verein mit ihren vielen sozialen Projekten zu Gute kommt.

So das war’s erstmal. Professionell für Gäste zu kochen war eine super Erfahrung für mich. Das werde ich in 2018 sicher weiterverfolgen. In welcher Form… das wird sich zeigen. Es gibt noch ein Thema, an dem ich dran bin: selber Lebensmittel produzieren. Dazu später mehr ;).

Cheers! Mr. T

[03. Januar 2018, 13:44 Uhr]