Gustatorisch war The Kings eines unserer Highlights in Alghero, Sardinien.

Coperto | Trinkgeld

In Italien brauchst du kein Trinkgeld zu geben - es ist ohnehin als Coperto in praktisch allen Restaurants in deiner Rechnung enthalten.

Trinkgeld kann sogar als Beleidung betrachtet werden - insbesondere bei familiengeführten Restaurants. In diesem Fall hattest wurdest du wahrscheinlich von einem Familienmitglied bedient. Hier erweckst du den Eindruck, sie sind arm und können ein paar extra Euro gebrauchen. Das wird zum Beispiel in diesem Blog erklärt.

Vorspeise | Antipasti

Als Vorspeise gab es:

  • Seppiette Kings: Sepia in Tomatensauce mit Sardellen, Oliven, Lorbeer, Vernaccia (sardinischer Weißwein), Ricotta und Pecorino) und
  • Caprese… a modo mio: Caprese nach Art des Hauses mit Büffelmozzarella, Kirschtomaten, Mousse von Mozzarella, Pesto mit Basilikum und Pistazien, sowie karamellisierte rote Zwiebeln, gebackene Paprika, Gemüse mit wildem Fenchel, marinierte Zucchini und Ricotta.

Ich habe mir erlaubt deren ganze Karte bei mir hochzuladen.

Hauptspeise | Primi und Secondi

In Italien kannst du immer einen ersten (Primi) und zweiten (Secondi) Gang bestellen. Natürlich kannst du auch nur einen Hauptgang bestellen. Zu beachten ist nur, dass im Primi es kleine, leichte und in der Regel Pasta-Gerichte gibt. Im Secondi folgen dann die Fleisch- und Fischgerichte. Nachzulesen hier, im Italien-ABC, und hier.

Anna hat aus dem Secondi ein Filet bestellt und ich aus dem Primi hatte Lust auf Ravioli:

  • Ravioli al Brasato di Pecora: Handgemachte Eier-Ravioli gefüllt mit geschmorten sardischen Schafen mit Cannonau in leicht gesalzener Buttercreme, Salbei und frischer Pfeffer auf Whirl
  • Filetto di manzo al cannonau - Rinderfilet mit Cannonau, Wacholderbeeren, Gemüse und karamellisierte rote Zwiebeln

Als Wein hatte ich einen Cagnulari, ein Rotwein in einer kleinen 375ml-Flasche. Laut Wein-Karte ist es ein GRAFFIANTE, Cantina Rigatteri, DOC,Jahrgang 2014 mit 13 Umdrehungen. Laut Etikett jedoch hatte ich einen Jahrgang 2016 mit 14 Umdrehungen.

Sardinien und ihre Hirtenkultur

Sardinien ist bekannt für ihren Schafskäse, dem Pecorino und Ricotta. Der Ricotta wird hier selbstverständlich aus Schafsmilch hergestellt. Denn Sardiniens wichtigste Kultur ist die der Hirten. In diesem tollen sardischen Reiseblog heißt es:

“… Schafe. Mit ihnen und mit den Hirten / pastori ist speziell das Inselinnere verbunden. Manche machen Sardinien das zum Vorwurf, rückständig und unmodern sei dieses Festhalten am Hirtentum.

In Wirklichkeit schaffen die Sarden, wovon ihre Kritiker nur träumen (und sich vielleicht eines Tages fragen, wie ihnen das verloren gehen konnte): immaterielle Werte wie Traditionen, Natur, Freundschaft und Familie bewahren und damit zufrieden sein. Und die Schafe, die Transhumanz, das Hirtentum haben einen maßgeblichen Anteil daran. …”

Und weiter heißt es dort:

“… Schafe. Schafe. Schafe. Diese zotteligen (oder nach der Schur auch nicht mehr so zotteligen) Viecher. Aktuell leben auf Sardinien über 4,7 Millionen Schafe. Einwohner hingegen “nur” 1,6 Millionen. Das sind pro 1.000 Einwohner fast 3.000 Schafe.

Zum Vergleich: In Neuseeland sind es 10.400 Schafe auf 1.000 Einwohner. In Deutschland 34 Schafe. In Italien 191 (Quelle: / . Wobei ja Schafe eigentlich auch Einwohner sind. Nur eben wollige.

Sardinien ist aber kurioserweise – und das schwarze Schaf hat einige Jahre gebraucht, um den Unterschied zu verstehen – kein Land der Schafe, sondern der Hirten. …”

Desert

Zum Abschluß gab es eine sardische Süspeise (Dolce sardo) und ein halbgefrorenes Dessert (Semifreddo):

  • Dolce sardo alla ricotta: Dessert mit Schafs-Ricotta, Honigschnaps, Kaffeepulver mit dunklen Schokoladenflocken
  • Semifreddo al moscato: Semifreddo mit sardischem Muskat-Grappa, mit karamellisierten Orangen, Sauce aus wilden Beeren und mit Cannonau-Wein.

Enjoy, Mr. T